Unsere Atmung als Schlüssel zur Gesundheit – Teil 3
In der letzten Folge haben wir die Bedeutung des Kohlendioxids in der Atemluft bzw. im Blut zur Regulation der Atmung und der Sauerstoffversorgung des Körpers kennengelernt.
Heute lernen wir ein weiteres Gas kennen, dass eine ganz andere aber wichtige Funktion für unsere Gesundheit hat: es ist das Stickstoffmonoxid (NO). Dieses Gas wird besonders in den Nasennebenhöhlen in relativ großen Mengen gebildet und der Atemluft beim Einatmen beigemischt. Dieses Gas wirkt stark desinfizierend und bekämpft sehr effektiv Viren, Pilze und Bakterien, bevor sie in unsere Lunge kommen. Jüngere Forschungen haben ergeben, dass die Inhalation dieses Gases in einer geringen Konzentration sogar wirkungsvoll vor dem Coronavirus schützt. Die Konzentration, die bei dieser Studie verwendet wurde, kann der Körper unter bestimmten Voraussetzungen sogar selber bilden. Das funktioniert aber nur, wenn wir konsequent durch die Nase ein- und ausatmen. Leider wird die Nasenatmung durch das Tragen einer OP- oder FFP2-Maske meistens vermieden, weil diese Masken den Atemwiderstand erhöhen und man geneigt ist, dann durch den Mund zu atmen und somit diese wirkungsvolle, natürliche Schutzfunktion unseres Körpers ausser Kraft gesetzt wird.
Überhaupt tun wir etwas Gutes, wenn wir Tag und Nacht durch die Nase atmen, so wie es eigentlich gedacht ist. „Durch den Mund zu atmen ist, wie durch die Nase zu essen!“, sagte der berühmte Atem-Arzt Dr. Buteyko. Durch die Nasenatmung wird die Luft nicht nur desinfiziert, sondern auch angefeuchtet, gereinigt und erwärmt, bevor sie in die empfindliche Lunge kommt – die dadurch effektiv geschützt wird.
Außerdem führt die Mundatmung automatisch und unbemerkt zu einer minimalen „Hyperventilation“ (= vermehrtes Atmen), die dafür sorgt, dass der CO2-Gehalt im Blut dauerhaft absinkt und die Sauerstoffversorgung, wie im letzten Teil beschrieben, abnimmt.
Denselben Effekt haben wir, wenn wir, statt mit dem Zwechfell vorzugsweise eine Bauchatmung durchzuführen, hauptsächlich in die Brust atmen. Den wenigsten von uns ist dieser Unterschied überhaupt bewußt und verschiedene Faktoren führen mit der Zeit dazu, dass wir mehr Brustatmung haben und damit langfristig eine ungünstige Sauerstoffversorgung des Körpers verursachen.
Ein hoher CO2-Gehalt im Blut hat noch einen Vorteil: dieses Gas wirkt entkrampfend auf die Blutgefäße und auf die Atemwege. Es reguliert dadurch auch den Blutdruck, die Durchblutung insgesamt und die Leichtigkeit der Atmung. Dieser Effekt hat besondere Bedeutung für Asthmatiker, die an einer Verkrampfung der Bronchien leiden. Das CO2-löst diese Verkrampfungen und viele Forschungen zeigen, dass eine chronische Überatmung mit einem verringerten CO2-Gehalt im Blut überhaupt erst der Grund für die Entstehung von Asthma sein könnte.
All diese Aspekte vermitteln einen Eindruck darüber, welchen gewaltigen Einfluss das richtige Atmen auf unsere Gesundheit hat.
Um das „gesunde“ Atmen kennenzulernen, bietet sich der Besuch einer „Atemschule“ an. Diese gibt es ganz verschiedenen Ausführungen. Die hier geschilderten Aspekte beziehen sich auf die Lehren des Dr. Buteyko, der die spezielle Form der „reduzierten Atmung“ entwickelt hat. Ein solcher ist Kurs ist in Vorbereitung im PhysioAktiv Gesundheitszentrum und voraussichtlich für die zweite Jahreshälfte geplant.
Übrigens: Alle unsere bereits erschienenen WUMS!-Artikel können Sie auch auf unserer Homepage nachlesen! (www.physio-welver.de/wums)
Bleiben Sie also dran!
Wir wünschen Ihnen ein gesundes Frühjahr!
Andreas Pack, Physiotherapeut und Heilpraktiker für Physiotherapie PhysioAktiv Gesundheitszentrum
Den Einfluss unserer Atmung auf nahezu alle Körperprozesse haben wir im 1.Teil kennengelernt. Um diese Zusammenhänge tiefer zu verstehen und für sich nutzen zu können, schauen wir heute auf verschiedene chemische Prozesse unserer Atmung.
Uns ist allen bekannt, dass der Zweck der Atmung darin beruht, Sauerstoff aufzunehmen und an alle Körperzellen zu verteilen. Die Regulation der Atmung und der Sauerstoffaufnahme erfolgt dabei über das Atemzentrum im Gehirn. Das Atemzentrum reagiert aber nicht etwa auf einen Mangel an Sauerstoff im Blut, sondern es misst den Gehalt an Kohlendioxid (CO2) im Blut. CO2 entsteht, wenn die Körperzellen den Sauerstoff verwerten, um Energie zu produzieren. Je mehr CO2 also im Blut ist, desto mehr Sauerstoff wurde verbraucht und entsprechend wird hierüber die Intensität unserer Atmung reguliert, um überschüssiges CO2 ab- und Sauerstoff einzuatmen.
Gleichzeitig trägt ein hoher CO2-Gehalt im Blut aber auch dazu bei, dass der Sauerstoff besser aus dem Blut ins Gewebe aufgenommen werden kann. Hier wird es also etwas kompliziert. Ein hoher CO2-Gehalt im Blut bewirkt eine bessere Aufnahme des noch im Blut vorhandenen Sauerstoffes und regt gleichzeitig die Atmung an. Wenn wir das CO2 dann wieder über die Lunge abgeatmet haben, erhöht sich gleichzeitig der Sauerstoffgehalt im Blut, aber der Sauerstoff wird dann nicht mehr ganz so gut von den Zellen aufgenommen.
Ein hoher Sauerstoffgehalt im Blut heißt also noch nicht, dass das Gewebe auch gut mit Sauerstoff versorgt ist. Das ist erst der Fall, wenn auch genügend CO2 vorhanden ist. Das CO2 ist also Feind und Freund zugleich und für eine optimale Sauerstoffversorgung kommt es somit auf die Balance des CO2 an.
Hyperventilation
Hier kommt jetzt der Begriff der Hyperventilation, also der übermäßigen Atmung, ins Spiel. Diese ist normal, wenn wir eine körperliche Anstrengung ausführen: wir atmen dann kurzfristig deutlich stärker. Durch chronischen Streß, Angst, Überlastungen, Bewegungsmangel oder andere Faktoren verändert sich aber unsere Atmung unbemerkt so, dass wir schneller atmen, als dies normal wäre. Hält dieser Zustand länger an, stellt sich der Atemrhythmus oft auch dauerhaft auf eine etwas schnellere Atmung ein. Somit atmen wir auf Dauer zuviel CO2 aus, während der Sauerstoffgehalt im Blut optimal ist. Das Atemzentrum justiert sich neu auf einen niedrigeren CO2-Spiegel ein, wodurch die übermäßige Atmung zum Normalzustand wird. Aufgrund des niedrigen CO2-Spiegels kann der Sauerstoff aber nicht so gut von den Zellen aufgenommen werden und es herrscht dennoch ein Sauerstoffmangel in den Zellen. Das kann mit der Zeit die verschiedensten Beschwerden und Erkrankungen auslösen oder begünstigen. Dazu gehören Immunschwächen mit erhöhter Infektanfälligkeit, Nervenstörungen, Kopfschmerzen, Krämpfe, Schwindel, Sehstörungen, Magen-Darm-Probleme, Entzündungen, asthmatische und rheumatische Erkrankungen, Allergien, Herz- und Kreislaufstörungen, Konzentrations- und Leistungseinschränkungen, Übergewicht, Erschöpfung, Panikattacken und Angstzustände, hormonelle Störungen und vieles mehr.
In der nächsten Folge lernen wir noch weitere Faktoren kennen, die unsere Atmung ungünstig beeinflussen. Mit diesen Erkenntnissen können wir dann mit einfachen Mitteln positiv auf unsere Gesundheit einwirken. Und wir lernen noch ein weiteres sehr wichtiges Gas bei der Atmung kennen: das Stickstoffmonoxid (NO).
Übrigens: Alle unsere bereits erschienenen WUMS!-Artikel können Sie auch auf unserer Homepage nachlesen! (www.physio-welver.de/wums)
Bleiben Sie also dran!
Wir wünschen Ihnen eine frohe Weihnachtszeit und einen gesunden Rutsch in das Neue Jahr! Bleiben Sie gesund!
Andreas Pack, Physiotherapeut und Heilpraktiker für Physiotherapie PhysioAktiv Gesundheitszentrum
Kann unsere Atmung einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit haben?
Schließlich verläuft sie doch automatisch und unwillkürlich und ohne unser Zutun. Allerdings ist die Atmung der einzige unwillkürlich ablaufende Prozess in unserem Körper, der willentlich beeinflusst werden kann! Das können wir in der Weise mit unserer Verdauung, mit der Steuerung des Hormonsystems, mit unserem Blutdruck, dem Kreislauf und anderen Prozessen nicht tun – aber mit der Atmung geht das!
Dazu ist die Atmung die essentielle Grundlage für alle anderen Körperprozesse und hat somit einen enormen Einfluss auf unseren gesamten Organismus, auf unser Wohlergehen und somit auch auf unsere Gesundheit.
Die Atmung spiegelt unseren körperlichen Zustand und unsere Gefühle wider. Das ergibt sich schon aus zahlreichen Redewendungen: „da bleibt mir doch die Luft weg!“ – „das ist atemberaubend“ – „der hat aber einen langen Atem!“ – „atme erst einmal tief durch!“ – usw.
Die „Atemtherapie“ ist schon seit Jahrhunderten in unterschiedlichen Formen Bestandteil der medizinischen Versorgung. Zum Beispiel wenn es darum geht, sich zu entspannen und Stress abzubauen. Dennoch wird ihr Einfluss auf unseren momentanen Zustand, auf unsere psychische und auf unsere gesundheitliche Situation und Leistungsfähigkeit immer noch massiv unterschätzt.
Nicht nur die Psyche steht in einem engen Zusammenhang mit unserer Atmung. Angst, Trauer, Wut verändern unsere Atmung sofort und wenn diese Gefühle anhalten, hält auch die Atemveränderung an. Mit jeder Änderung unserer Gefühlslage ändert sich auch unsere Atmung – meist völlig unbemerkt. Es verändert sich die Atemfrequenz, der Atemrhythmus und die Atemtiefe. Allein der Atemrhythmus hat aber einen engen Zusammenhang zum Beispiel zum Herzrhythmus und darüber direkt auch auf unser „vegetatives Nervensystem“, welches den Ausgleich von Anspannung und Entspannung sicherzustellen hat. Je nachdem, wie dieses arbeitet, wird unser Hormonsystem in Gang gesetzt und damit alle wesentlichen Körperfunktionen beeinflusst.
Der Atemrhythmus fungiert dabei wie ein Taktgeber auf alle anderen Organrhythmen unseres Körpers und beeinflusst damit direkt deren Funktion.
Nun können wir also erkennen, welchen erheblichen Einfluss die Atmung auf die Funktion unserer Organe und Stoffwechselprozesse und damit auf unsere Gesundheit hat.
Wir können aber die Atmung auch willentlich beeinflussen. Wir können die Luft eine gewisse Zeit anhalten, wir können die Atmung vertiefen oder aber die Frequenz verändern. Somit haben wir also ein Werkzeug für die Beeinflussung unserer Gesundheit aber auch unserer Krankheiten zur Hand. Die Effektivität dieses Werkzeuges sollten wir dabei nur nicht unterschätzen!
Um an dieses Verständnis und dann die praktische Anwendung besser heran zu kommen, werden wir uns in der nächsten WUMS!-Ausgabe mit der Atemchemie beschäftigen und lernen, dass nicht der Sauerstoff das zentrale Atemgas für unseren Stoffwechsel ist. Darüber ergibt sich dann auch das Verständnis, wie Krankheiten über unsere Atmung entstehen und wie sie im besten Falle auch mit der Atmung behandelt und vielleicht geheilt werden können.
Bleiben Sie gesund!
Andreas Pack, Physiotherapeut und Heilpraktiker für Physiotherapie PhysioAktiv Gesundheitszentrum
In Teil 1 über Long Covid lag der Schwerpunkt bei den Symptomen der Erkrankung und den Folgen. Im 2. Teil werde ich auf die Behandlungsmöglichkeiten aus Sichte er Physiotherapie eingehen.
In einem von zehn Fällen zeigen sich Symptome für eine Dauer von 12 Wochen und länger. Unterschiedliche Organsysteme können in unterschiedlicher Auswirkung vom Virus betroffen sein, die zu Schwerpunkten führen. Man redet von sogenannten Phänotypen: Phänotyp Lunge, Phänotyp Herz-Kreislauf, Phänotyp Zentrales Nervensystem.
Unsere Therapie kann individuell auf die verschiedenen Phänotypen eingehen. Die Rehabilitation bei Long-Covid muss individuell zugeschnitten sein und auf Symptome, Ziel und Vorlieben des Betroffenen abgestimmt werden.
Die WHO empfiehlt, dass eine Long Covid Rehabilitation auch eine Aufklärung der Betroffenen über die Wiederaufnahme alltäglicher Aktivitäten in einem angemessenen Tempo beinhalten sollte, das sicher und für das Energieniveau innerhalb der Grenzen der aktuellen Symptome handhabbar ist und das die Anstrengung nicht bis zum Punkt der Ermüdung oder Verschlechterung der Symptome getrieben werden sollte.
Die Physiotherapie kann beispielsweise bei den Problemen, die die Lunge und die Atemwege betreffen mit gezielter Atemtherapie, atemerleichternden Körperstellungen, Gewebelösung, Heimprogramm und Erlernen von Hustentechniken helfen.
Außerdem sollten die Atemhilfsmuskeln berücksichtigt werden. Dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Faszientraining, Yoga, Pilates, Dehnübungen oder Erhalten der Thoraxelastizität.
Bei dem Phänotyp Herzkreislauf zeigt sich häufig eine Überlastung des Herzens durch Überanstrengung. Hier sollte ein angemessenes kardiales Rehabilitationsprogramm erarbeitet werden.
Die Belastungsgrenze sollte im unteren Niveaubereich sein, das heißt unter 70% der Leistungsfähigkeit. Extrem langsamer Aufbau der Trainingsbelastung unter Berücksichtigung der Lungensituation soll stattfinden. Auch hier wird die Beweglichkeit der Faszien mit einbezogen. Zu dem Phänotyp Zentrales Nervensystem zählen Symptome wie neurologische Ausfälle oder Veränderungen, Fatigue Syntrom, Störungen des Geruchs- und Geschmackssinnes, Kopfschmerzen, Schwindel und Muskel- und Gelenkschmerzen.
Physiotherapeutisch kann ein neurologisches Rehabilitationskonzept erarbeitet werden. Beim Fatigue Syntrom wird die Atemtherapie (passive und aktive Techniken) mit einbezogen. Außerdem werden neurophysiologische Therapien zur Verbesserung der Ansteuerung der Muskulatur, Stoffwechseloptimierung und extrem behutsame Trainingstherapie angewandt.
Bei Problemen des Geschmacks- und Geruchssinns kann man mit Entspannungsgriffen, optimieren der Gleitfähigkeit des Nervs und Tipps für Geruchs- und Geschmackstraining arbeiten.
Bei Kopfschmerzen, Schwindel und Muskel- und Gelenksschmerzen kann die Physiotherapie durch Entspannung Linderung schaffen.
Aus dem Swahili gibt es den Spruch:
„Drei Dinge muss der Mensch wissen, um gut auf der Welt zu leben: Was für Ihn zu viel, Was für Ihn zu wenig und was genau richtig ist.“
Auf dem Weg das genau richtige Mass zu finden, helfen wir Ihnen gerne!
Ihr PhysioAktiv Team - Ute Richter -
Durch immer mehr Betroffene nimmt die Bedeutung des Themas Long Covid zu. Was verstehen wir darunter?
Das RKI informiert zum Thema Long Covid so: „Im Zusammenhang mit einer vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion sind zahlreiche mögliche gesundheitliche Langzeitfolgen beobachtet worden. Hierzu zählt eine Vielfalt körperlicher, kognitiver und psychischer Symptome, welche die Funktionsfähigkeit im Alltag und die Lebensqualität negativ beeinflussen. Die Beeinträchtigungen treten entweder bereits in der akuten Erkrankungsphase auf und bleiben längerfristig bestehen, oder sie treten im Verlauf von Wochen und Monaten nach der Infektion (wieder) auf. Dabei wird über sehr unterschiedliche Symptome berichtet, die allein oder auch in Kombination auftreten und von sehr unterschiedlicher Dauer sein können. Bislang lässt sich daher kein einheitliches Krankheitsbild abgrenzen.“
Generell spricht man von Long Covid, wenn die charakteristischen Symptome mehr als vier Wochen nach der Erkrankung auftreten oder noch immer vorhanden sind. Die tatsächlichen Verläufe erstrecken sich nach den ersten Erfahrungen aber meist über viele Monate.
Viele Menschen, die mit dieser Erkrankung leben, waren zuvor fit und gesund. Long Covid ist eine multisystemische Erkrankung. Mehr als 200 Symptome unterschiedlichster Art können auftreten.
Die häufigsten Symptome nach 6 Monaten :
Je nachdem wie schwer die Krankheit verläuft und wie sie sich individuell entwickelt, kommt der Physiotherapie und der Rehabilitation eine wesentliche Rolle zu, um die Arbeitsfähigkeit und Alltagstauglichkeit wiederherzustellen, aber auch um Pflegebedürftigkeit zu verhindern, Schmerzen zu lindern und in erster Linie die Lebensqualität zu verbessern. Die Rehabilitation muss bei Long Covid je nach vorhandenen Symptomen, persönlichen Zielen und Bedürfnissen individuell angepasst werden.
Hier zeigen wir einige Beispiele der typischen Beschwerden:
Was kann die Physiotherapie bieten, um die Bewältigung des (Arbeits-)Alltags wieder zur gewährleisten? (Auf diese Punkte werden wir in Teil 2 in der nächsten Ausgabe noch genauer eingehen).
Ausblick auf Teil 2: - wodurch kommt es genau zu Fatique und PESE? - welche konkreten Therapieansätze ergeben sich daraus? – aktuelle Studien und Forschungen werden beleuchtet
Bei Fragen sprechen Sie uns an!
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg!
Ute Richter
Physiotherapeutin
PhysioAktiv Gesundheitszentrum
An jedem Spruch ist bekanntlich etwas Wahres dran. Im Volksmund gibt es viele solcher Sprüche wie: „Das geht mir unter die Haut“, „Das juckt mich nicht“, „Ich fahre aus der Haut“… Woher kommen diese Redewendungen und welche Bedeutung haben sie eigentlich?
Unsere Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und ein überaus wichtiges! Daher bedarf sie einer gewissen Aufmerksamkeit und Pflege und wir wollen uns einmal anschauen, was dahinter steckt.
Die Haut erfüllt viele lebensnotwendige Aufgaben
Aufgebaut ist die Haut aus drei Schichten: der Epidermis, auch Oberhaupt genannt, der Dermis (Lederhaut), und der Subkutis (Unterhaut) Die äußere Schicht (Epidermis) dient zum Schutz vor Eindringen von Giften, Bakterien und vor dem Verlust von Flüssigkeit. Auf ihr befindet sich auch der sogenannte Säureschutzmantel.
Die Zwischenschicht (Dermis) beherbergt als Bindegewebeschicht Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikel, Nerven und auch Muskelzellen.
Die Subkutis, das Unterhautgewebe, ist eine fetthaltige Bindegewebsschicht.
Alle drei Schichten stehen in einem engen Zusammenhang zueinander. Aber was passiert, wenn dieses Gleichgewicht der Haut aus dem Ruder gerät? Oft dient unsere Haut nämlich als Überdruckventil der Seele und nun sind wir bei unseren Redewendungen vom Anfang dieses Textes angekommen.
Ängste, Stress und Ärger lösen häufig Hautauschläge aus oder verstärken diese, manchmal bis hin zu Hautentzündungen. Chronische, genetisch bedingte Hauterkrankungen, wie z. B. Neurodermitis oder Schuppenflechte, sind ebenfalls durch psychische Faktoren beeinflussbar. Somit kann man eine Verbindung der Haut mit der Psyche feststellen. Unsere Haut spiegelt unsere Gefühle.
Aber was kann man tun, damit es unserer Haut gut geht?
Bei medizinisch begründeten Hautproblemen sollte man auf jeden Fall ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist aber auch sehr wichtig, dass sich unser Körper im Einklang befindet und wir uns wohlfühlen. Positiv beeinflussen können wir dieses mit einer guten und natürlichen Pflege der Haut. Hier kann eine versierte Kosmetikerin wertvolle Ratschläge, Hilfe und Tipps geben.
Tipps zur perfekten, kosmetischen Gesichtspflege:
1. Schritt: Reinigung mit wertvollen Essenzen morgens und abends und zwar auch wenn Sie kein Make-up benutzen! Alle Umwelteinflüsse wie z. B. Schmutz und Staub setzen sich auf der Haut und in den Poren ab.
2. Schritt: Tonisieren mit einem Gesichtswasser. Hierbei wird die Haut nachgereinigt, auf den richtigen ph-Wert eingestellt und auf die kommende Pflege vorbereitet.
3. Schritt: Peeling und Masken nach Bedarf
4. Schritt: nutzen Sie Pflegeprodukte, die individuell auf Ihre Haut abgestimmt sind.
5. Schritt: Schutzauftrag, z. B. hautverträgliches Make-up
Und wenn man dem Körper und der Seele etwas Gutes tun möchte, ist auch der Weg zu einer Kosmetikbehandlung mit einer entspannenden Massage eine wunderbare Abwechslung zum stressigen Alltag - und das nicht nur für die Frau.
Ihre Haut wird sich mit einem Strahlen bedanken!
Christina Hellmich
PTA, Kosmetikerin, Fitnesstrainerin, Gesundheitscoach für Stoffwechsel, Ernährung und Streßbewältigung - PhysioAktiv Gesundheitszentrum
„Rücken“ kennt wohl jeder. Gemeint ist damit in erster Linie eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung im unteren Rücken, in der Lendenwirbelsäule.
Wie kommt es zu solchen Beschwerden?
Knochenbrüche, Verletzungen, Tumore oder Entzündungen sind dabei möglich, aber eher selten. In den meisten Fällen finden wir ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit – also eine Überlastung der Strukturen. Wer jetzt sagt: „wieso, ich sitze doch den ganzen Tag auf dem Sofa, belaste mich gar nicht und habe trotzdem Rückenschmerzen“ – der unterliegt einem folgenschweren Trugschluss. Denn gerade das bewegungsarme Herumsitzen stellt eine sehr starke Belastung der auf Dynamik und Bewegung ausgelegten Strukturen dar. Schaut man sich die Wirbelsäule einmal genau an, ist es beileibe kein Knochenstab, sondern eine massive Ansammlung von Gelenken. Jeder Wirbelkörper (davon gibt es 31) hat etwa 4-8 Gelenkflächen – zählen Sie das einmal zusammen! Gelenke aber haben etwas mit Bewegung zu tun und brauchen die Bewegung, damit sie ihre Funktion erfüllen können. Nun kann man verstehen, dass eine bewegungsarme, statische Haltung (besonders Sitzen, Stehen) Probleme verursachen kann. Aber der Rücken besteht ja nicht nur aus Knochen und Gelenken. Es kommen noch zahlreiche andere Strukturen hinzu, wie Sehnen, Bänder, Muskeln, Faszien und Bindegewebe. Alle diese Strukturen aber sind auf Bewegung angewiesen, um ihre Funktion aufrecht zu erhalten. Nur mit Bewegung funktioniert die Durchblutung und Versorgung aller Strukturen optimal. Zu wenig Bewegung überlastet diese Strukturen – ebenso wie zuviel Bewegung. Somit ist z.B. ein Bandscheibenvorfall (= Überlastung der die Bandscheibe stabilisierenden Strukturen) meist erst das Resultat von Rückenproblemen und nicht die Ursache.
Muss man bei Rückenproblemen denn nicht die Rückenmuskulatur stärken?
Nun, das kommt darauf an. Der Aufbau der Wirbelsäule verrät uns ja schon, dass es hier um Dynamik (Bewegung) geht. Die eigentliche Rückenmuskulatur ist nur selten zu schwach, aber die Bauchmuskulatur, die ja auch an der Wirbelsäule ansetzt und diese somit „von vorne“ stabilisiert, neigt schon eher zur Schwäche. Das entstandene Ungleichgewicht zwischen Bauch- und Rückenmuskulatur ist dabei das eigentliche Übel. Aber die Muskelkraft ist auch nicht das Entscheidende: die für die Stabilisierung der Wirbelsäule wichtigsten Muskeln arbeiten, wenn sie voll im Einsatz sind, nur mit 20% ihrer Kraft - ihre Hauptaufgabe liegt in der Koordination von Anspannen und Lockerlassen im Zusammenspiel mit den anderen zahlreichen Rückenmuskeln in den komplexen Bewegungsabläufen. Auch diese Funktion lässt sich durch einfache, geeignete und dynamische Übungen gezielt trainieren.
Aber es gibt noch weitere Ursachen für einen Rückenschmerz. Häufig auch sind es psychische Ursachen wie Stress, Angst, Druck, Konflikte, Depressionen und Unruhe - sie haben direkten Einfluss auf die Spannung im Bindegewebe, auf die Faszien. Dadurch wird deren Elastizität und Durchblutung eingeschränkt und schon sind der Schmerz und die Einschränkung da.
In Einzelfällen kann auch eine ungünstige Ernährung für Rückenprobleme verantwortlich sein, meist in Kombination mit anderen Faktoren – ein breites Thema, auf das aber an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden soll.
Daneben gibt es noch „viszerale“ Ursachen, d.h. Störungen der Eingeweide. Denn diese sind quasi auch am Rücken aufgehängt durch verschiedene fasziale Strukturen und darüber können bei Fehlregulationen auch Rückenschmerzen entstehen. Auch Hüft-, Knie- oder Fußbeschwerden können über die Beeinflussung der Körperstatik zu Rückenproblemen führen.
Eine Schwangerschaft führt durch hormonelle Gewebeveränderungen ebenfalls schon mal schnell zur Rückenschmerzen.
Wie kann ich nun die Herkunft meines Rückenschmerzes erkennen?
Bei starkem, akuten Rückenschmerz mit ausstrahlenden Irritationen z.B. in das Bein sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Ansonsten: hören Sie in Ihren Körper hinein und klären die erwähnten Möglichkeiten ab: Bewegungsmangel, einseitige, statische Belastungen, körperliche Überbelastungen, Stress, psychische Probleme, Probleme der Bauchorgane (meistens sind es hier der Darm oder bei Frauen Menstruationsprobleme). Vielleicht können Sie hier schon etwas eingrenzen und dann entsprechende Gegenmaßnahmen überlegen. Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten – denn: es gibt immer gesunde Möglichkeiten, die Ursachen für „Rücken“ herauszufinden und abzustellen. Viel Erfolg dabei wünscht
Andreas Pack, Physiotherapeut und Heilpraktiker für Physiotherapie
Dabei geht statistisch jeder 10. Sturz mit einer deutlichen Verletzung, meist einem Knochenbruch (Fraktur), einher. Etwa 100.000 Hüftfrakturen verzeichnen wir im Jahr, dabei sind 90% der Betroffenen über 65 Jahre alt.
Es sind die Folgen eines Knochenbruches, die für den älteren Menschen so bedrohlich sind. Die Mobilität und Selbständigkeit steht auf dem Spiel, eine Pflegebedürftigkeit droht und anhaltende Funktionseinschränkungen führen zu einem erheblichen Verlust der Selbständigkeit und Lebensqualität. Hinzu kommt die Angst vor einem erneuten Sturz, wodurch die Einschränkungen vergrößert und die Sturzgefahr an sich ebenfalls, wie in einem Teufelskreis, verstärkt werden.
Im Alter lässt die Reaktionsfähigkeit, die Kraft und die Beweglichkeit auf natürliche Weise nach und dadurch vergrößert sich das Sturzrisiko – wenn man nicht etwas dagegen tut! Denn es leuchtet wohl ein, dass dem vorgebeugt werden sollte und zwar auf verschiedenen Ebenen. Es dürfte trösten, dass schon mit geringem Aufwand viel erreicht werden kann!
Folgende äußere Faktoren sollten frühzeitig abgestellt werden: schlechte Beleuchtung in der Wohnung, Bodenbelag mit Stolperfallen (Teppichkanten), fehlende Handläufe, fehlende Rutschmatten im Bad und ungeeignetes, lockeres Schuhwerk drinnen und draußen. Weiterhin sollte man womöglich seine Eitelkeit in Bezug auf die Verwendung von Gehilfen (Stock, Rollator) vernünftig einschätzen – es lohnt sich!
Hinzu kommen innere Faktoren, die beachtet werden sollten: eine Sehschwäche behandeln Sie mit Ihrem Optiker, Balance- und Koordinationsschwächen, sowie Kraftdefizit, Reaktionsminderungen und sturzbegünstigende Erkrankungen sollten Sie z.B. mit einem Physiotherapeuten abklären.
Sehr gut bewährt hat sich hierbei das medizinische Fitnesstraining in einer entsprechenden medizinisch ausgerichteten Einrichtung. Dieses wird individuell und altersentsprechend angepasst und angeleitet und macht sogar Spaß! Der gerade im Alter schnell spürbare Kraft- und Beweglichkeitsgewinn verschafft schon in kurzer Zeit eine Zunahme der Vitalität und der Lebensfreude. Der Körper reagiert relativ rasch auf gezielte Trainingsreize und man erreicht eine hohe Effektivität mit recht wenig Aufwand. Fragen Sie z.B. im PhysioAktiv Gesundheitszentrum nach maßgeschneiderten Angeboten – teilweise sogar auch in Kooperation mit den Krankenkassen.
Werden Sie gesund und glücklich und bleiben Sie es - auch im Neuen Jahr!
Andreas Pack, Physiotherapeut und Heilpraktiker für Physiotherapie